Im digitalen Zeitalter ist die Bedeutung von Programmierern und IT-Spezialisten im E-Commerce nicht zu unterschätzen. Angesichts des dynamischen Wachstums des Onlinehandels ist es unerlässlich, dass Fachkräfte über bestimmte technische Qualifikationen und Kenntnisse verfügen, um den ständig wachsenden Anforderungen gerecht zu werden. Hier sind die entscheidenden Kompetenzen, die Entwickler in diesem Sektor mitbringen sollten.

E-Commerce: Ein florierendes Geschäftsfeld

Der E-Commerce-Sektor verzeichnet ein beeindruckendes Wachstum. Weltweit werden jährlich etwa 2 Billionen Euro umgesetzt, und in Deutschland erreicht das B2C-Geschäft bereits ein Volumen von über 50 Milliarden Euro. Diese Entwicklung zeigt eine unaufhaltsame Tendenz zur Steigerung, während Plattformen wie Amazon, Otto und Zalando an Marktanteilen gewinnen. Darüber hinaus setzen zahlreiche kleinere Online-Shops auf eine digitale Zukunft, und viele Unternehmen, die bislang im stationären Handel tätig waren, drängen nun in den E-Commerce-Markt. Besonders im B2B-Bereich gibt es noch erhebliche Potenziale zu heben, da dieser Bereich als unterentwickelt gilt.

Die Zukunft des Handels gehört dem E-Commerce, was die Nachfrage nach IT-Spezialisten, die neue Online-Shops entwickeln oder bestehende Plattformen optimieren, enorm erhöht. Innovationen und Trends halten Einzug in alle Aspekte des digitalen Handels.

Vielfalt der Shopsysteme

Die Auswahl des geeigneten Shopsystems ist eine komplexe Angelegenheit, da sie in vier Hauptkategorien unterteilt werden kann:

Selbstentwickelte Plattformen
Unternehmen, die frühzeitig in den E-Commerce eingestiegen sind, nutzen häufig maßgeschneiderte Systeme, die allerdings kontinuierliche Anpassungen erfordern, um mit den aktuellen Anforderungen Schritt zu halten.

Webshop-Systeme für Einsteiger
Diese Kategorie umfasst einfache Plugins wie WooCommerce für WordPress sowie Baukasten-Systeme wie Jimdo, WixStores und den Ionos eShop von 1&1.

Onlineshop-Systeme für Fortgeschrittene
Mittelständische Unternehmen, die über umfangreiche Produktangebote verfügen, setzen in der Regel auf etablierte E-Commerce-Lösungen wie Shopware, Shopify, Digital River und Intershop.

Enterprise-Lösungen im E-Commerce
Große Unternehmen greifen oft auf leistungsstarke Systeme zurück, die eine hohe Transaktionskapazität und internationale Skalierbarkeit ermöglichen. Hier kommen Systeme von Anbietern wie Salesforce, Adobe oder SAP zum Einsatz.

Das Marktforschungsinstitut Gartner bewertet in seinem jährlichen „Magic Quadrant for Digital Commerce“ die führenden Systeme auf dem globalen Markt.

Anforderungen an die technische Infrastruktur

Die Wahl des passenden Shopsystems ist für Unternehmen eine herausfordernde Aufgabe. Neben den Kosten und der Funktionalität spielen auch Faktoren wie Skalierbarkeit und Anpassungsfähigkeit eine entscheidende Rolle. Besonders für mittelständische und große Unternehmen, die bereits über ERP-, PIM- und CMS-Systeme verfügen, ist die Integration mit dem Onlineshop von zentraler Bedeutung. Im Rahmen einer Headless-Commerce-Strategie sollen auch externe Systeme und Plattformen, wie etwa mobile Apps und IoT-Lösungen, nahtlos integriert werden.

Entwicklerprofile im E-Commerce

Mit dem Wachstum des E-Commerce in Unternehmen steigt auch der Bedarf an spezialisierten Entwicklern. Die Anpassung und Weiterentwicklung von Online-Shops erfordert individuelles Know-how, weshalb es nicht „den“ Shopentwickler gibt. Stattdessen differenziert sich ein E-Commerce-System in zwei Hauptbereiche: Frontend und Backend.

Das Frontend stellt die sichtbare Benutzeroberfläche dar, während das Backend die technischen Prozesse im Hintergrund steuert. Hierbei kommen spezifische Entwicklerkompetenzen zum Tragen.

Qualifikationen eines E-Commerce-Entwicklers

Ein Entwickler in der E-Commerce-Branche sollte eine fundierte Ausbildung im Bereich Informatik oder Anwendungsentwicklung haben und über umfassende Erfahrung in der Entwicklung von Webanwendungen verfügen. Zudem ist es essenziell, stets über die neuesten IT-Trends informiert zu sein und kontinuierliche Weiterbildung als Teil der Karriere zu betrachten.

Entwickler sollten verschiedene Programmiersprachen beherrschen, die in der Webshop-Entwicklung weit verbreitet sind:

  • PHP: Grundlegende Kenntnisse in PHP sind bei Backend-Entwicklern unerlässlich, da es häufig in Kombination mit MySQL verwendet wird.
  • JavaScript: HTML, CSS und JavaScript sind essentielle Fähigkeiten für Frontend-Entwickler.
  • Java: Diese Sprache wird sowohl in der Backend-Programmierung als auch bei der Entwicklung von Smartphone-Apps eingesetzt.
  • .NET: Microsofts .NET-Plattform ist ein vielseitiges Toolset, das Sprachen wie C++ und C# umfasst.
  • Full Stack: Full-Stack-Entwickler sind Allrounder, die sowohl Backend- als auch Frontend-Technologien beherrschen, darunter PHP, Java, JavaScript, HTML, CSS und Python.

Jobmöglichkeiten für Entwickler im E-Commerce

Die Ansätze zur Rekrutierung neuer Entwickler sind vielfältig. Unternehmen suchen einerseits nach Fachbereichen wie:

  • Backend-Entwicklung
  • Frontend-Entwicklung
  • Datenbankmanagement
  • Full-Stack-Entwicklung

Andererseits werden auch spezifische Programmiersprachen in den Stellenanzeigen genannt:

  • PHP
  • Java
  • JavaScript
  • C#
  • .NET

Darüber hinaus sind Positionen für Experten gefragt, die sich auf spezielle Onlineshop-Systeme spezialisiert haben, wie etwa Magento-Entwickler oder Shopware-Developer.

Zusätzliche Positionen im Entwicklungsteam

Die Entwicklung und Anpassung von Online-Shops ist eine kollaborative Aufgabe, die den Austausch zwischen verschiedenen Fachleuten erfordert. Dazu gehören unter anderem folgende Rollen:

  • Softwarearchitekt: Verantwortlich für die Planung des Aufbaus eines Shopsystems und dessen Vernetzung mit anderen Systemen.
  • Projektleiter: Koordiniert und plant das Vorhaben, insbesondere bei der Anwendung des klassischen Wasserfall-Modells.
  • Product Owner / Scrum Master: In agilen Teams bilden diese Rollen eine Einheit, um die Produktentwicklung effektiv zu gestalten.
  • PIM-/ERP-/CRM-/CMS-Entwickler: Sie ermöglichen die Integration anderer Systeme, um Daten effizient auszutauschen.
  • SAP-Profis: Ihr Fachwissen ist erforderlich, wenn E-Commerce-Plattformen mit SAP-Systemen verbunden werden.
  • Docker-/Kubernetes-Spezialisten: Sie sind gefragt, um cloudbasierte Lösungen zu entwickeln und zu betreiben.
  • UX-Designer: Sie sorgen zusammen mit den Frontend-Entwicklern für eine benutzerfreundliche Gestaltung der Online-Shops.

Fazit: Vielseitigkeit der Jobprofile im E-Commerce

Um erfolgreich einen Online-Shop aufzubauen und anzupassen, sind die Kompetenzen erfahrener Webentwickler unverzichtbar. Die Nachfrage nach Fachkräften, die sich mit Technologien wie PHP, Java, JavaScript und HTML auskennen, ist aktuell hoch. Die Komplexität des E-Commerce-Marktes wächst, was eine fortschreitende Spezialisierung nach sich zieht. Die Nachfrage nach IT-Experten, die mit Cloud-, Smart-Home- und IoT-Technologien vertraut sind, wird in Zukunft weiter zunehmen. Wer von diesem Wachstumsmarkt profitieren möchte, sollte sich kontinuierlich fort- und weiterbilden – es zahlt sich aus!