Flexibilität bei der Arbeitszeit ist für viele Beschäftigte heute wichtiger denn je. Eine aktuelle Umfrage* zeigt deutlich: Starre Arbeitszeiten und feste Vollzeitmodelle stehen immer weniger hoch im Kurs. Stattdessen bevorzugen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Modelle, die es ihnen ermöglichen, Beruf und Privatleben besser zu vereinbaren.

Der Wunsch nach Flexibilität dominiert

Die Mehrheit der befragten Frauen und Männer wünscht sich flexible Arbeitszeiten. Insbesondere Modelle, die Freiheiten bei der täglichen Arbeitszeitgestaltung bieten oder einen Wechsel zwischen Voll- und Teilzeit ermöglichen, sind beliebt. Für viele Beschäftigte sind diese flexiblen Optionen entscheidend, um Beruf und Privatleben unter einen Hut zu bringen.

Vollständig flexible Arbeitszeiten ohne feste Kernzeiten werden von etwa 45 Prozent der Befragten bevorzugt. Starre Arbeitszeitmodelle sind dagegen weniger gefragt: Nur knapp ein Viertel der Frauen und etwas weniger als ein Drittel der Männer wünschen sich feste Zeiten.

Teilzeit: Nur flexibel attraktiv

Auch bei Teilzeitstellen steht Flexibilität hoch im Kurs. Traditionelle Teilzeitmodelle mit starren Arbeitszeiten stoßen bei vielen auf wenig Interesse, besonders bei Frauen. Sogar unter Frauen mit jüngeren Kindern favorisieren nur rund 38 Prozent klassische Teilzeitanstellungen. Der Wunsch nach anpassungsfähigen Arbeitszeitmodellen ist also auch in dieser Gruppe stark ausgeprägt.

Neue Wege der Aufgabenverteilung

Die Umfrage zeigt zudem, dass sich in vielen Haushalten mit jüngeren Kindern die Aufgabenverteilung verändert. Immer mehr Paare streben eine ausgeglichenere Verteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit an. Der Anteil vollzeitbeschäftigter Frauen in diesen Haushalten liegt bei über 21 Prozent, während Männer mit knapp 38 Prozent deutlich häufiger in Vollzeit arbeiten. Dies deutet auf einen gesellschaftlichen Wandel hin: Viele Paare möchten die Verantwortlichkeiten in Beruf und Familie neu und flexibler aufteilen.

Mehr Aufmerksamkeit für flexible Modelle

Die Umfrageergebnisse machen deutlich, dass flexible Arbeitszeitmodelle, die sich den Lebensphasen der Beschäftigten anpassen, in Zukunft eine größere Rolle spielen sollten – sowohl in Unternehmen als auch auf politischer Ebene. Zwar bringt die Flexibilisierung der Arbeitszeiten Herausforderungen für die Planung mit sich, doch angesichts des Fachkräftemangels erscheint dies eine vertretbare Anpassung.

Für Arbeitgeber bedeutet dies: Wer sich auf die Bedürfnisse seiner Mitarbeiter einstellt und flexible Arbeitszeitmodelle anbietet, kann sich als attraktiver Arbeitgeber positionieren und qualifizierte Fachkräfte besser an sich binden.

 

*Befragung von gut 2500 Männern und Frauen, Bertelsmann-Stiftung