Wie du es schaffst, dass dein Team Verantwortung übernimmt!“

“Du bist keine Führungskraft!”, warf Michael ihr an den Kopf.

“Ach, Nein?” entgegnete sie, etwas fassungslos. 

“Du HAST Führungskraft, meine liebe Biljana”! sagte Michael wieder sanftmütig.

Mit diesen Sätzen, verrät uns Biljana, startete sie ihre erste Führungsaufgabe bei Siemens. “Du HAST Führungskraft”: Michaels Worte sollten sie noch lange wie ein Leitbild begleiteten. 2013 wurde sie als Expat ins Ausland entsandt, um in nur zwei Jahren die Service Sales Abteilung aufzubauen. Michael, ihr Boss und Mentor hatte ihr Potenzial erkannt und sie zur Abteilungsleiterin für die Sparte des Business Development gemacht. Mit null Führungserfahrung, sozusagen von 0 auf 100.

Insgesamt wurden daraus über 13 Jahre Erfahrung in verschiedenen Führungspositionen.Bei Siemens und Bosch war sie an vorderster Front, als es darum ging, Teams zu leiten, Innovationen voranzutreiben und Unternehmensziele zu verwirklichen. Vor knapp 2 1/2 Jahren traf sie jedoch eine bewusste Entscheidung: Sie gründete ihr eigenes Unternehmen DUDACO und begleitet nun Führungskräfte als Mentorin mit ihrer Mission Liebe und Emotionen ins Business zu bringen.

Greifenberg hat Biljana gefragt: „Was würdest du sagen, bereitet Führungskräften die größten Bauchschmerzen?

Biljana:„Der Weg von einem Boss zu einer inspirierenden Führungskraft erfordert mehr als nur strategisches Denken und Fachkenntnisse. Es erfordert das Verständnis für die Macht der Emotionen und Bedürfnisse. Daher können diese „Bauchschmerzen“ je nach Branche, Unternehmensgröße und vor allem individuellen Umständen variieren. Nichtsdestotrotz sehe ich diese 3 Problematiken häufig in meiner Arbeit als größte Herausforderung aufgeführt.

  1. Selbstverantwortung innerhalb der Teams

Undefeated Nummer 1 und damit die größte Herausforderung für Führungskräfte, mit einer ca. 80%-igen Nennung ist die Selbstverantwortung in den Teams! Bereits während des Erstgespräches höre ich oft von Kunden: „Biljana, mein Team fordert Selbstverantwortung zwar ein, aber in der Praxis mangelt es dann häufig an Eigeninitiative“. Eigenständige Entscheidungen zu treffen oder Aufgaben proaktiv zu übernehmen, sehen viele Führungskräfte als größten Hebel an. Oft wird diese Diskussion auch gepaart mit dem Generationenkonflikt oder welche vermeintliche Stellung die Arbeit im Leben der Gen Z einnimmt.

  1. Hoher Erwartungsdruck von allen Seiten

Führungskräfte sehen sich einem komplexen Erwartungsdruck aus verschiedenen Richtungen gegenüber. Von der obersten Ebene, repräsentiert durch Vorstände oder Investoren, werden hohe Anforderungen an finanziellen Erfolg und strategische Zielerreichung gestellt. Der Druck im Team entsteht dann, wenn es gilt Teamkonflikte zu managen, oder Mitarbeiter zu motivieren.

Parallel dazu erleben Führungskräfte einen persönlichen Druck, der automatisch in den dritten Punkt „Persönliche Bedürfnisse“ überläuft, da die ständige Hingabe an berufliche Anforderungen oft zu einer Vernachlässigung der Work-Life-Balance führt.

  1. Persönliche Bedürfnisse

„Was will ich denn eigentlich? Werde ich denn als Führungskraft genauso wertgeschätzt? Bin ich überhaupt noch auf meinem Lebenspfad?“

Diese Herausforderungen führen zu einer tief gehenden Selbstreflexion und dem Bedürfnis, persönliche Bedürfnisse im Gleichgewicht mit beruflichen Verpflichtungen zu halten. Die Erwartungshaltung, die man all die Jahre sich selbst gegenüber hatte, hat sich in vielen Fällen als die Größte erwiesen.

Greifenberg: Was würdest du sagen, welche Tipps haben sich in der Praxis am wirkungsvollsten gezeigt?

Biljana: „In meiner Arbeit habe ich schon viele Auf‘s und Ab‘s erlebt. Dabei ist mir immer jeder Einzelne wichtig, da jeder seine individuelle Geschichte mitbringt. Dennoch, hier meine 3 Tipps:

  1. Coaching-Buddy

In meinen Coachingrunden haben wir den Buddy-Friday eingeführt. Hier passiert meiner Meinung nach der größte Aha-Effekt. Der Austausch mit einem fixem Sparring Partner bietet die Möglichkeit, sich offen über Herausforderungen auszutauschen und externe Perspektiven zu erhalten. Ein sogenannter Führungsbuddy, mit dem man sich freitags alle 2 Wochen für 60 min austauscht. Fragen, die wir durchleuchten: Was lief richtig gut? Was beschäftigt mich zurzeit besonders? Was lief aber auch richtig schlecht?

Der Druck fällt ab, immer perfekt sein zu müssen, aber auch die Möglichkeit neue, externe (Buddy-) Ideen einfließen zu lassen.

  1. Selbstverantwortung fördern

Ein zentraler Punkt ist die Förderung der Selbstverantwortung in Teams. Klare Kommunikation über Erwartungen und das Setzen von klaren Zielen sind unerlässlich. Doch auch die Vorbildfunktion der Führungskraft spielt eine entscheidende Rolle. Verantwortung geschieht immer in beide Richtungen. Verantwortung einfordern, aber auch Verantwortung abgeben. Ein konkreter Tipp: Einen eigenen Budgetverfügungsrahmen schaffen!

  1. Persönliche Entwicklung als Führungsinstrument

Eine persönliche Entwicklung kann verschiedene Formen annehmen, sei es durch die Teilnahme an Weiterbildungen, den Erwerb neuer Fähigkeiten oder die bewusste Reflexion über das eigene Führungsverhalten. Unser Verhalten ist letztens Endes immer ein konditioniertes Muster, welches eng mit unseren Glaubenssätzen verknüpft ist. Ganz nach dem Motto: „Sei du die Veränderung, die du dir wünscht“.

Greifenberg: Danke dir, Biljana, für diese tiefen Einblicke.

Biljanas Erfahrung und ihre praxiserprobten Tipps verdeutlichen, dass Führung mehr ist als nur eine Position – es ist eine ständige Reise der Selbstreflexion und Weiterentwicklung. Ihre ermutigenden Worte dienen als Leitfaden für alle Führungskräfte, die nach nachhaltiger Veränderung in ihrem Team und in sich selbst streben. Biljana kann man am besten über ihr Homepage www.dudaco.de kontaktieren.