In jedem Unternehmen gibt es Mitarbeitende, deren Leistung über einen längeren Zeitraum hinter den Erwartungen zurückbleibt. Diese sogenannten Low Performer erbringen entweder quantitativ oder qualitativ nicht die Ergebnisse, die von ihnen erwartet werden. Solche Leistungsschwächen können sich in verschiedenen Formen zeigen – von wiederholten Fehlern über mangelnde Motivation bis hin zur Arbeitsverweigerung.
Anzeichen für Low Performance
Es gibt einige typische Merkmale, die auf eine dauerhafte Leistungsschwäche hindeuten können:
- Häufige Fehler trotz ausreichender Einarbeitung
- Beschwerden von Kunden oder Kollegen
- Sinkende Arbeitsqualität oder -quantität
- Unkooperatives Verhalten oder Arbeitsverweigerung
- Fehlende Motivation und hohe Fehlzeiten
Wenn solche Anzeichen über einen längeren Zeitraum auftreten, sollte der Arbeitgeber handeln, um die Situation zu klären und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.
Der richtige Umgang mit leistungsschwachen Mitarbeitern
Zuallererst gilt es, die Ursachen der Leistungsschwäche zu identifizieren. Liegen die Gründe im privaten Bereich (z. B. familiäre Probleme) oder hat das betriebliche Umfeld Einfluss auf die Leistung (z. B. Überforderung oder Mobbing)? Sobald die Ursachen bekannt sind, können gezielte Maßnahmen ergriffen werden.
Wichtige Schritte im Umgang mit Low Performern sind:
- Ursachenanalyse: Herausfinden, warum die Leistung abweicht.
- Konstruktives Feedback: Offenes Gespräch mit klarer Rückmeldung.
- Motivation und Unterstützung: Förderangebote zur Verbesserung der Leistung.
- Klare Ziele setzen: Den Mitarbeitenden konkrete Erwartungen und Ziele vorgeben.
- Regelmäßige Bewertung: Fortschritte überwachen und regelmäßig Feedback geben.
Unterstützung und Förderung
Der Arbeitgeber sollte die Mitarbeitenden unterstützen, etwa durch Weiterbildungen oder individuelle Förderprogramme, um die Leistung zu verbessern. Diese Maßnahmen bieten eine wertvolle Chance, die Mitarbeitenden zu motivieren und ihnen zu zeigen, dass sie nicht allein gelassen werden. Falls jedoch keine Verbesserung eintritt, müssen härtere Schritte in Erwägung gezogen werden.
Abmahnung und Kündigung als letzter Ausweg
Falls die ergriffenen Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg bringen, kann eine Abmahnung folgen. Diese sollte eine klare Frist zur Leistungsverbesserung enthalten. Im schlimmsten Fall kann es zur Kündigung kommen, wenn alle anderen Versuche gescheitert sind.
Eine Kündigung ist jedoch nur dann zulässig, wenn die schlechte Leistung über einen längeren Zeitraum dokumentiert wurde und deutliche Unterschiede im Vergleich zu anderen Mitarbeitenden vorliegen. In diesen Fällen muss die Minderleistung so schwerwiegend sein, dass der Betrieb die Arbeitsverhältnisse nicht mehr aufrechterhalten kann.
Fazit: Prävention und Unterstützung statt Trennung
Im Idealfall lassen sich durch frühzeitige Intervention und gezielte Unterstützungsangebote Kündigungen vermeiden. Wichtig ist, die Ursachen der Low Performance rechtzeitig zu erkennen und passende Maßnahmen zu ergreifen, um Mitarbeitende zu motivieren und auf den richtigen Kurs zu bringen. Führungskräfte sollten stets darauf achten, fair, offen und unterstützend zu agieren – so lassen sich viele Probleme im Vorfeld lösen.