In einer Zeit, in der qualifizierte SAP-Experten gefragter denn je sind, sollten Arbeitgeber eigentlich alles tun, um neue Talente zu halten – oder?
Leider sieht die Realität oft anders aus. Viele Unternehmen unterschätzen, wie kritisch die ersten Tage und Wochen nach der Vertragsunterschrift wirklich sind. Die Realität zeigt, dass über 1/3 der Unternehmen bereits Kündigungen von neuen Mitarbeitern vor deren eigentlichen Antritten der Stellen erleben. Dieses Problem betrifft auch den SAP-Bereich, wo die Nachfrage nach Experten groß, der Wettbewerb hart und die Onboarding-Fehler fatal sind.
Hier sind einige Hinweise, die Firmen unbedingt beachten sollten, um teure Fehler im Onboarding-Prozess zu vermeiden:
Onboarding beginnt nicht am ersten Arbeitstag
Es klingt simpel, doch viele Unternehmen glauben, dass das Onboarding erst beginnt, wenn die neuen Mitarbeiter ins Büro kommen. Ein großer Irrtum! Die kritische Phase startet direkt nach der Vertragsunterschrift.
SAP-Experten sind in der Regel gefragt und haben oft mehrere Jobangebote auf dem Tisch. Werden in der Phase zwischen Vertragsunterschrift und erstem Arbeitstag neue Mitarbeiter vernachlässigt, steigt das Risiko, dass sie abspringen, bevor sie überhaupt begonnen haben. Arbeitgeber sollten in dieser Zeit aktiv kommunizieren, Fragen klären und immer wieder den Kontakt zu den neuen Mitarbeitern (per Mail oder per Telefon) suchen. Nur so entsteht schon vor dem ersten Arbeitstag eine emotionale Bindung.
Die soziale Komponente macht den Unterschied
Fachliches Onboarding ist essenziell – klar. Aber die soziale Komponente wird oft übersehen. Heutzutage zählt das zwischenmenschliche Miteinander im Team enorm.
Die neuen Kollegen sollten von Anfang an die Möglichkeit haben, ihre zukünftigen Teammitglieder in einem entspannten Umfeld kennenzulernen. Ein gemeinsames Essen, oder die Einladung zur Weihnachtsfeier/Sommerfest vor offiziellem Start, kann dabei Wunder wirken.
Onboarding im Home-Office: Keine Notlösung, sondern die Zukunft
Im Zuge der Pandemie haben viele Unternehmen erstmals Remote-Onboarding-Prozesse eingeführt. Doch anstatt daraus zu lernen und diese Prozesse zu optimieren, bleibt Remote-Onboarding oft eine stiefmütterlich behandelte Notlösung. Gerade in der digitalisierten SAP-Welt gibt es keine Ausreden mehr. Das Onboarding kann mit den richtigen Tools nahtlos in den virtuellen Raum übertragen werden. Auch kleine Gesten wie ein gemeinsames, virtuelles Team-Event können dabei helfen, eine emotionale Verbindung zu schaffen.
Fazit: Gutes Onboarding ist mehr als ein „Nice-to-have“
Für viele Mitarbeiter kann ein schlechter Start im Unternehmen der Grund sein, warum sie sich direkt wieder verabschieden. Unternehmen, die hier nicht nur auf die fachliche, sondern auch die soziale und kulturelle Integration setzen, haben einen klaren Vorteil. Ein durchdachtes Onboarding bringt nicht nur schnellere Ergebnisse, sondern auch langfristige Bindung und stärkt das Employer Branding. In einer Branche, die so wettbewerbsintensiv ist wie die SAP-Welt, können sich Arbeitgeber keine Fehler mehr leisten. Es ist Zeit, den Onboarding-Prozess ernst zu nehmen und die Fluktuation von vornherein zu reduzieren.